Nächste Station: Sozial-ökologischer Wandel

Ausblick für Hamburg, Gespräch & Diskussion

Seit Anfang des Jahres rollt unser Kampagnenbus für den Fairen Handel durch Hamburg. Manchmal auf der Überholspur, manchmal im Stau, aber immer mit der gleichen Botschaft: „Fair auf ganzer Linie“. Und diese Linie wollen wir gerne ausbauen, z.B. mit fairen Lieferketten für eine Mobilitätswende, einer nachhaltigen Ernährungswende und fair gehandelten Bällen in Schulen. Denn: die nächste Station des Busses muss der sozial-ökologische Wandel sein, der schon lange im Fahrplan steht. Aber wie gelangen wir dort hin? Und wie können wir möglichst viele Menschen mitnehmen?

Darüber haben wir auf der Abschluss-Veranstaltung unserer Dialogreihe „Zukunft fairhandeln & neu denken“ am 22. Juni diskutiert. Hierzu haben wir den Vorsitzenden der SPD-Bürgerschaftsfraktion Hamburg, Dirk Kienscherf, die Geschäftsführerin vom Avocadostore, Mimi Sewalski, und Tom Petersen von der Doughnut Coalition Hamburg eingeladen. Durch die Veranstaltung geleitet hat unsere Kampagnen-Botschafterin, die Schauspielerin & Moderatorin, Andrea Gerhard.

Gestartet ist Tom Petersen mit einem sehr persönlichen Einstieg: „Vor 10 Jahren habe ich eine Weihnachtskugel kaputt gemacht. Mein Opa hat sich gefreut, »das BIP muss wachsen«. Da dachte ich zum ersten Mal, irgendwas ist falsch. Es kann doch nicht gut sein, etwas kaputt gemacht zu haben.“

Im Folgenden sprach er über die Grenzen des Wachstums und zeigte, wie ein „Donut“ zu einem guten Leben für alle beitragen kann. Unternehmen sollten sich stets fragen: Wo ist unser Zweck? Nachhaltigen Unternehmen müsse es, z.B. durch gesetzliche Vorgaben, einfacher gemacht werden.

Tom Petersen, Doughnut Coalition Hamburg
Mimi Sewalski, Avocadostore
Dirk Kienscherf, SPD Hamburg

Das sah auch Mimi Sewalski so. Und brachte in diesem Zusammenhang die Gemeinwohl-Ökonomie ins Spiel, nach der bewertet wird, inwiefern Unternehmen zum Gemeinwohl beitragen. Zudem mahnte sie an, dass die Kosten des Nichtstuns oft vernachlässigt werden. Was heißt es, wenn wir so weiter machen? Dirk Kienscherf betonte, dass nachhaltiges Wirtschaften etwas ist, womit wir uns alle beschäftigen müssen. Für die Stadt sei nachhaltige Beschaffung daher ein wichtiges Thema. Auch der Hafen muss in den Blick genommen werden. Es könne nicht darum gehen, immer mehr Container zu verschiffen. Stattdessen müsse man sich auch mit den Lieferketten hinter den Produkten beschäftigen.

Nach der Diskussion auf dem Podium gab es viele interessante Fragen & Beiträge aus dem Publikum. Das zeigt, wie sehr das Thema unter den Nägeln brennt!

Mit der Veranstaltung geht unsere Dialogreihe „Zukunft fairhandeln & neu denken“ zu Ende. Wir haben viele Inspirationen mitgenommen, die wir in unsere weiteren Aktivitäten mit aufnehmen werden.

Wir bleiben dran! Hamburg, mach dich Fair!

Fotos: Kirsten Haarmann/kh-fotografie.com