Der Faire Handel setzt sich für die Rechte von Produzent:innen entlang globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten ein, insbesondere in Ländern des Globalen Südens. Ein wichtiges Ziel sind die Förderung menschenwürdiger Lebens- und Arbeitsbedingungen, zum Bespiel durch existenzsichernde Löhne. Darüber hinaus möchte der Faire Handel die politische und wirtschaftliche Position von Unternehmer:innen im Globalen Süden für mehr Selbstbestimmung und langfristige Perspektiven stärken. Hierfür bedarf es unterschiedlicher Strategien, regelmäßiger Reflexion und Anpassung – basierend auf den praktischen Erfahrungen gemeinsamer Arbeit.
Im Laufe der Jahre haben sich verschiedene Organisationen und Ansätze entwickelt, die sich auf übereinstimmende Grundsätze und Werte beziehen:
„Fairer Handel ist eine Handelspartnerschaft, die auf Dialog, Transparenz und Respekt beruht und nach mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel strebt. Durch bessere Handelsbedingungen und die Sicherung sozialer Rechte für benachteiligte Produzent:innen und Arbeiter:innen – insbesondere in den Ländern des Südens – leistet der Faire Handel einen Beitrag zu nachhaltiger Entwicklung. Fair Handels-Organisationen engagieren sich (gemeinsam mit Verbraucher:innen) für die Unterstützung der Produzent:innen, die Bewusstseinsbildung sowie die Kampagnenarbeit zur Veränderung der Regeln und der Praxis des konventionellen Welthandels.“ (FINE-Definition des Fairen Handels, FLO/IFAT/NEWS/EFTA, Quelle: Forum Fairer Handel)
Das ist zugegebenermaßen recht breit gefasst. 2018 haben die beiden größten Netzwerke des Fairen Handels – die World Fair Trade Organization (WFTO) und Fairtrade International – daher eine „Internationale Charta des Fairen Handels“ veröffentlicht, die die internationalen Grundsätze sowie die Vision des Fairen Handels erläutert.
Weiterführende Portale
Websites, die über die Entwicklung, Prinzipien und Strukturen des Fairen Handel informieren findest du unter den folgenden Links:
(B)ALL around the world – can we fair it?
Die Wertschöpfungskette von Sportartikeln u.a. Bällen und Sportbekleidung ist geprägt von Arbeits- und Menschenrechtsverletzungen. Am Ende profitieren in der Regel die
großen Unternehmen, Hersteller und Händler. Diese Problematik zieht sich durch das gesamte Segment, kommt aber besonders im untersten Preissegment zu schlimmsten Ausprägungen. Sportartikel werden vermehrt auf dem asiatischen Kontinent gefertigt, Pakistan, Indien und China gehören dabei zu den Hauptproduktionsländern.
Die Art und Weise wie Bälle und Sportartikel produziert werden, stehen nicht im Fokus der Aufmerksamkeit und spielen bei Sportlerinnen und Sportlern bisher kaum eine Rolle. Die Bedingungen an den Produktionsorten von Bällen, Sportkleidung und -equipment im 21. Jahrhundert sind menschenunwürdig und gesundheitsgefährdend. Es hat sich zwar im Bereich der Bekleidung in den vergangenen Jahren viel getan, doch die Sportbranche scheint davon unberührt geblieben zu sein.
Das Rohmaterial für die Bälle besteht aus Erdöl, es wird zu Polyvinylchlorid (PVC) oder dem besser geeigneten Polyurethan (PU) weiterverarbeitet. Diese äußere Schicht besteht aus mehreren dünnen Lagen. Sie wird in große Bahnen gegossen und immer wieder getrocknet. Danach werden die Waben (Sets) oder eine andere Form, die für den Ball gewählt wurde, ausgestanzt und, je nach Balltyp, bereits mit Löchern für die Vernähung versehen. Es folgt im nächsten Schritt eine Reinigung und Vorbereitung für den Druck. Dies geschieht durch Siebdruck per Hand und Maschine, je nach Ausstattung der Fabrik.