Fair Trade Stadt Hamburg – mehr als eine Auszeichnung

Hier zeigen wir euch, wer wir sind, warum es die Projektstelle gibt und was wir gemeinsam mit euch erreichen wollen.

Wir sind ein kleines, aber feines Team. Christine Prießner als Fachpromotorin für den Fairen Handel koordiniert seit 2016 die Projektstelle der Fair Trade Stadt Hamburg. Sarah Kreuzberg bereichert das Team seit August 2020 als Koordinatorin der Kampagne. Und um den Fairen Handel in die Sportlandschaft zu spielen haben wir seit Januar 2022 Michael ins Spielfeld geholt. Seitdem sind wir kaum zu bändigen.

Das Fair Trade Stadt Team

Christine – Netzwerkerin und Visionärin

Von der Bankkauffrau zur Fachpromotorin für Fairen Handel. Wie geht das? Über den dritten Bildungsweg habe ich viele Wege beschritten und bin jetzt dort gelandet, wo ich immer sein wollte: In einer kleinen, feinen NGO, wo ich Bildungs- Vernetzungs- und Öffentlichkeitsarbeit genau mit meiner persönlichen Haltung verbinden kann. Ich bin eine überzeugte Frau der Nachhaltigkeit – ohne wenn und Aber. Ich mache mir meine Verantwortung gegenüber Mensch und Natur jeden Tag bewusst. Da gehört der Faire Handel ohne Frage dazu und ist für mich alternativlos. Das beinhaltet auch manchmal unangenehme Fragen und Diskussionen. Denen stelle ich mich.

Sarah – Kampagnenfrau mit Power

Als ich erfahren habe, dass in Hamburg eine Kampagne zum Fairen Handel vorbereitet wird, war für mich sofort klar: Da muss ich dabei sein! Ich war viele Jahren in einem Weltladen aktiv und habe beim Weltladen-Dachverband in Mainz gearbeitet. Was mich antreibt? Ich bin überzeugt davon, dass Hopfen & Malz noch nicht verloren sind und der Faire Handel ein wichtiger Baustein für eine gerechtere, lebenswertere Zukunft ist. Aber nur, wenn alle mit anpacken! Unsere Kampagne sehe ich als die perfekte Chance dafür.

Michael – Tandempartner als Sportler und Trainer

Als Referent für Fairen Handel und Nachhaltigkeit im Sportbereich möchte ich den Hamburger Sport unterstützen (noch) fairer zu werden. Denn wa(h)re Fairness geht weit über das Spielfeld hinaus. Mit Workshops zu den Themen Fair Trade und Nachhaltigkeit im Sport will ich Vereine und deren Mitglieder sensibilisieren und zum Überdenken ihrer Konsumgewohnheiten motivieren. Daneben biete ich auch Beratungen im Bereich der Beschaffung von fairen Sportartikeln wie Bällen und Trikots für die Teams an und helfe dabei auch weitere Teile des Vereins nachhaltiger aufzustellen.

Gemeinsam für den Fairen Handel

Hast du Lust bei uns zu arbeiten, neue Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in den Fairen Handel in Hamburg zu bekommen?

> Wie alles begann

Die Projektstelle Fair Trade Stadt Hamburg wurde im Oktober 2010 geschaffen und führt seitdem mit unterschiedlichen Kooperationspartner:innen Aktivitäten zur Sensibilisierung für den Fairen Handel durch. Den Titel als Fairtrade-Town erhielt die Stadt Hamburg im Mai 2011 erstmals von Fairtrade Deutschland verliehen. Diese Kampagne dient dazu, faires, nachhaltiges Engagement in der Kommune zu fördern indem die Stadt Hamburg auf ihre Verantwortung hingewiesen wird. Bereits zum vierten Mail erneuerte sich die Stadt (2013, 2017, 2019 und 2021).

Um den Titel zu verstetigen, gibt es für die Stadt fünf Kriterien zu erfüllen, unter anderem die Gründung einer Steuerungsgruppe bestehend aus Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik, Hochschule und Kirche, sowie die Registrierung von ca. 200 Geschäften und 100 Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte anbieten

Des Weiteren soll die Projektstelle durch Öffentlichkeitsarbeit in mindestens vier Artikeln auf das Engagement aufmerksam machen. Ein weiteres Kriterium ist ein Ratsbeschluss zum ausschließlichen Einkauf von fair gehandelten Kaffee im Rathaus. Das letzte Kriterium ist erfüllt indem die Projektkoordination regelmäßig Veranstaltungen durchführt um die Zivilgesellschaft einzubinden. Hier sollen mindestens jeweils zehn Schulen, Kirchengemeinden und Vereine teilhaben.

Im April 2013 wurde die Projektstelle durch die Bewilligung einer neuen Fachpromotor:innenstelle zur Stärkung des Fairen Handels in Hamburg Teil des bundesweiten Eine Welt-Promotor:innen Programms und erfuhr dadurch eine inhaltliche Aufwertung. Im Laufe der Zeit hat sich die Arbeit der Fachpromotorin für Fairen Handel konkretisiert, das Team hat sich erweitert und hat an Kompetenz dazu gewonnen, so dass auch die Tätigkeitsbereiche und Wirkungsfelder genauer wurden.

Unsere Ziele und Wirkungsfelder

In der Weiterentwicklung der Projektstelle wurden neue Zielgruppen identifiziert, so dass die Promotorin verstärkt in Hochschulen, Bezirksverwaltungen und öffentlichen Unternehmen für den Fairen Handel wirbt.

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Der Hochschul-Wettbewerb

Mit dem Hochschul-Wettbewerb gelingt bereits seit sieben Jahren in Kooperation mit der Innovations Kontakt Stelle (IKS) eine erfolgreiche Einführung des Fairen Handels in Wirtschaft und Wissenschaft.

Bezirke und Verwaltung

Mit der Vorstellung der Tragweite und Möglichkeiten des Fairen Handels in Bezirksversammlungen und -verwaltungen gelingt der Fair Trade Stadt Hamburg zunehmend mehr Sichtbarkeit in der Stadt. Zudem wird im Fairen Handel die Resilienz gegenüber der Klimakrise und auch der Coronakrise deutlich sichtbar, so dass die (neuen) Klimaschutzmanager:innen der Bezirke deutliches Interesse zeigen, mehr über den Fairen Handel zu erfahren.

Öffentliche Unternehmen

Öffentliche Unternehmen haben eine besondere Verantwortung, weil sie mit städtischer Beteiligung funktionieren und Steuergelder einsetzen. Hier kann der Faire Handel als Pionier für nachhaltige, transparenten und direkten Lieferketten der Motor für mehr Transparenz, Mut und nachhaltigem Konsum sein. Mit unterschiedlichen Angeboten und Gesprächen will die Projektstelle auf diesen wichtigen Baustein in Zuge der Agenda 2030 aufmerksam machen.

Hamburg Logo
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Faire Woche – alle Jahre wieder

Seit 2017 ist die Fair Trade Stadt Hamburg Ansprechpartnerin für die Öffentlichkeitsarbeit und führt selbst Veranstaltungen durch. Dadurch haben sich die Aufgabenfelder erweitert und es können gezielt mehr Akteur:innen angesprochen und eingebunden werden, so dass die Faire Woche in Hamburg ein zunehmend wichtiger Aktionszeitraum geworden ist.

Die Kampagne in der Kampagne – Hamburg, mach dich Fair!

Seit 2019 feilte das Team der Fair Trade Stadt verstärkt an der Umsetzung einer Kampagne zur Stärkung des Fairen Handels in Hamburg. Nachdem die damalige Staatsrätin Dr. Tabbara empfohlen hat, dass Hamburg „groß“ denken muss, hat sich das Team von Mobile Bildung gemeinsam mit der Steuerungsgruppe daran gesetzt, die Grundzüge einer Kampagne zu entwickeln. In mehreren Planungsworkshops wurde die Idee weiterentwickelt und am Ende hieß es „Klingeln putzen“, um Gelder zu akquirieren für eine sechsmonatige Vorbereitungsphase. Dem Team von der Fair Trade Stadt Hamburg ist es erfolgreich gelungen, diese Kampagne im September 2021 zu starten.

Hamburg, mach dfich Fair!

Das Promotor:innen-Programm

Mehr 140 Eine Welt-Promotor:innen bundesweit arbeiten daran, das Engagement für globale Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung zu stärken.Sie beraten und vernetzen zivilgesellschaftliche Organisationen und Initiativen in ganz Deutschland, die sich in der Eine Welt-Arbeit engagieren und initiieren Projekte und Aktionen, mit denen sie Alternativen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Gesellschaft aufzeigen. Außerdem stärken sie das Wissen und die Kompetenz in Hinblick auf ökologische und soziale Zukunftsfähigkeit, fördern politische Partizipation und zivilgesellschaftliches Engagement.

Ziel des Programms ist es, flächendeckend in Deutschland, aber vor allem in Hamburg die entwicklungspolitische Arbeit voranzubringen. Am Anfang bedeutete dies vor allem mehr finanzielle Mittel vom Bund. Das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert die Ausstattung der Stelle mit 60% in Abstimmung mit der Stadt Hamburg, die eine 40%ige Finanzierung trägt.

Dieses Engagement hat in 2021 einen Dämpfer erlitten, denn für 2022 wurden die gewünschten und dringend benötigten erhöhten Fördergelder für entwicklungspolitische NGO-Arbeit vom Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) nicht bewilligt. Stattdessen werden viele Akteur:innen der Eine-Welt-Landesnetzwerke oder Trägerorganisationen mit herben Kürzungen konfrontiert, was angesichts der aktuellen multiplen Krisen nicht nachvollziehbar ist.

Mobile Bildung e.V. – Immer in Bewegung

Jedes Projekt braucht einen Träger. Bei der Fair Trade Stadt Hamburg ist es der Verein Mobile Bildung für die eine Welt in Norddeutschland e.V. der sich seit seiner Gründung 1999 für Bildungs-, Beratungs-, Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit im Fairen Handel engagiert. Der Verein ist auchTräger von zwei weiteren Programmen: hamburg mal fair & Fair-Handels-Beratung.

Gemeinsam verstehen sich die Programme und ihre Mitarbeitenden als Kompetenzteam für Fairen Handel in Hamburg. Das Leitbild zeigt euch, wie die Grundsätze unserer Arbeit definiert sind.