In ihrem Buch „Die grüne Lüge“ kritisiert Kathrin Hartmann Konzerne und Politik und fordert Gesetze für Unternehmen. Die Autorin beschreibt die Weltrettung als profitables Geschäftsmodell und verweist in ihrem Buch auf ethisch kriminelle Zustände.
GRÜNE LÜGEN – JE ABSURDER SIE SIND,
DESTO BEREITWILLIGER WERDEN SIE GEGLAUBT
Greenwashing, also das Bemühen der Konzerne, ihr schmutziges Kerngeschäft hinter schönen Öko- und Sozialversprechen zu verstecken, ist erfolgreicher denn je. Aber jenseits der grünen Scheinwelt schreitet die Zerstörung rapide fort. Laut dem Global Foodprint Network lebt die Weltbevölkerung derzeit so, als hätte sie 1,6 Erden zur Verfügung. Würden alle auf der Welt so konsumieren, wie es Menschen in reichen Ländern wie Deutschland tun, bräuchte es 3,1 Erden, um den “Bedarf” zu decken. Der Verbrauch pflanzlicher, mineralischer und fossiler Rohstoffe hat sich zwischen 1980 und 2010 von 40 auf 80 Milliarden Tonnen verdoppelt. Die Artenvielfalt nimmt ab, Wälder schwinden, Böden degradieren, Emission steigen und der Hunger wächst.
Alle wissen das. Trotzdem hält Greenwashing jedweder Aufklärung stand. Je gebildeter die Zielgruppe, je schädlicher das Produkt ist und je absurder das daran geknüpfte Öko-Versprechen, je offensichtlicher also die grüne Lüge ist, desto eher wird sie geglaubt.
Doch die Menschen wehren sich weltweit gegen die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen. Wie der peruanische Bauer Saúl Luciano Lliuya, der den Energiekonzern RWE vor einem deutschen Gericht verklagt.
Aus der Zusammenarbeit mit Werner Boote, mit dem zusammen Kathrin Hartmann das Drehbuch für seinen Film The Green Lie verfasste, in dem sie auch selbst mitwirkt, entstand dieses aufrüttelnde Buch.
The Green Lie feierte am 18. Februar 2018 Premiere auf der Berlinale und ab dem 9. März in Österreich und dem 22. März in Deutschland in den Kinos zu sehen sein.
Kathrin Hartmann, geboren 1972 in Ulm, studierte in Frankfurt/Main Kunstgeschichte, Philosophie und Skandinavistik. Nach einem Volontariat bei der »Frankfurter Rundschau« war sie dort Redakteurin für Nachrichten und Politik. Von 2006 bis 2009 arbeitete sie als Redakteurin bei »Neon«. 2009 erschien bei Blessing Ende der Märchenstunde. Wie die Industrie die Lohas und Lifestyle-Ökos vereinnahmt. 2012 erregte ihr Buch über die neue Armut – Wir müssen leider draußen bleiben – großes Aufsehen. 2015 folgte Aus kontrolliertem Raubbau. Kathrin Hartmann lebt und arbeitet in München.
Termin: 29.05.18│18.30 Uhr: „DIE GRÜNE LÜGE“ – LESUNG und Gespräch mit Autorin KATHRIN HARTMANN, Uni Hamburg, VMP (Von-Melle-Park) 9, Hörsaal Erdgeschoss. In Kooperation mit dem Frauenwerk der Nordkirche und der Kampagne für Saubere Kleidung.