Fair. Und kein Grad mehr! Klimagerechtigkeit und Fairer Handel – wie machen wir Ernährung zukunftstauglich?
Freitag 15. September, 15.30 – 18.00 Uhr
Ort: Jupiter Hamburg, Mönckebergstraße 2-4, 20095 Hamburg, direkt am HBF
Eintritt frei; Anmeldung: hier.
Die planetaren Belastungsgrenzen sind überschritten. Verantwortung dafür tragen wir alle. Menschen im Globalen Süden sind stärker von den Auswirkungen betroffen und haben weniger Möglichkeiten, dem Klimawandel zu trotzen. Das ist ungerecht! Wie können wir unser (Konsum)-Verhalten ändern, um klimagerecht zu handeln und faire Lieferketten zu stärken? Eine Vorbildfunktion für klimagerechten Konsum muss die Stadt einnehmen, z.B. in stadteigenen Betrieben, im Bildungssystem und in der Verwaltung. Um Regionalität, Saisonalität, Bio und Fairen Handel als Lösungen für eine klimagerechte Zukunft zu stärken, braucht es eine Ernährungsstrategie, die konsequent umgesetzt wird.
Unter dem Motto „Fair. Und kein Grad mehr“ eröffnet die Fair Trade Stadt Hamburg die Faire Woche mit einer Podiumsdiskussion im Rahmen des 1. Hamburger Foodfestivals „Open Mouth“. Vertreter:innen der indischen Erzeugergemeinschaft Last Forest berichten persönlich von ihren Perspektiven auf Klimagerechtigkeit. Im Anschluss diskutieren Entscheider:innen der Hamburger Bürgerschaft gemeinsam mit Gestalter:innen, inwiefern klimagerechter Konsum von Produkten aus dem Globalen Norden und Süden gelingen kann.
Programm
15:30 Begrüßung durch die FTS HH
Grußwort: Anselm Sprandel, Amtsleiter Energie und Klima, Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA)
15:50 Perspektiven auf Klimagerechtigkeit
Judith Meyer-Kahrs von Nordkirche-weltweit: Klimagerechtigkeit – eine Einordnung aus Sicht des Globalen Nordens
Isabel Tadmiri und Suganthi Thangavelu von Last Forest: Eine Erzeugergemeinschaft aus Indien berichtet live
16:45 Podiumsgespräch ” Fair. Und kein Grad mehr!“
Matthias Fiedler (Forum Fairer Handel e.V.)
Iftikhar Malik (SPD, MdHB)
Andrea Nunne (Grüne, MdHB)
Marianus von Hörsten (Restaurant Klinker, Buchautor)
18:00 Abschluss + Netzwerken
Die Veranstaltung wird moderiert von Andrea Gerhard (Schauspielerin, Podcasterin, Botschafterin für die Kampagne „Hamburg, mach dich Fair!“)
Unsere Gäste aus Indien von Last Forest sind Isabel Tadmiri (links), Communication Fellow und Suganthi Thangavelu, Procurement Manager. Mit Sitz in Kotagiri im Herzen des Nilgiri-Gebirges in Süd-Indien vermarktet Last Forest als sozial engagiertes Unternehmen lokale Wald- und Agrarprodukte wie Honig für 45 Produzent:innengruppen und 150 Dorfgemeinden.
Matthias Fiedler
Matthias Fiedler ist seit 2020 Geschäftsführer des Forum Fairer Handel. Davor war er acht Jahre geschäftsführender Vorstand der Bewegungsstiftung. Matthias ist seit über 20 Jahren im Bereich globale Gerechtigkeit tätig.
Er ist überzeugt davon, dass “es ohne Handelsgerechtigkeit keine Klimagerechtigkeit gibt. Was zusammen gehört, können wir auch nur zusammen lösen!“
Andrea Nunne
Andrea Nunne ist seit 2014 u.a. beim Bündnis 90/Die Grünen für Klimaschutz in der Landesarbeitsgemeinschaft Wirtschaft und Finanzen aktiv. Ihre politischen Themen sind die Klimakrise, die Ernährungswende und eine sozial-ökologische Wirtschaft. Sie setzt sich dafür ein, Hamburg als Stadt für alle zum klimaneutralen Leuchtturm zu machen. Seit März 2020 ist Andrea Mitglied der Grünen Fraktion in der Hamburgischen Bürgerschaft und Sprecherin für Agrarpolitik, Ernährungswende und Wasserwirtschaft. Wir haben sie gefragt: „Wie machen wir Ernährung zukunftstauglich?” und sie meint: „…mit weniger Fleisch, mehr Obst, Gemüse und Hülsenfrüchten, regional angebauten Lebensmittel und das möglichst in Bioqualität. Denn ökologischer Landbau schützt Böden, Tiere, Wasser und das Klima und damit unsere Lebensgrundlagen heute und in Zukunft.”
Iftikhar Malik
Iftikhar Malik ist 33 Jahre, Rechtsanwalt, Mediator und Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und hier für die SPD-Fraktion mit sozial-, antidiskriminierungs- und teilhabepolitischen Fragestellungen befasst.
Sein Statement zu Klimagerechtigkeit:
“Klimagerechtigkeit bedeutet für mich insbesondere auch die Bereitschaft zur Privilegienkritik: Bei der Prävention von umweltbezogenen Belastungen müssen unbedingt auch soziale Ungleichheiten mitgedacht werden. Die Verursacher der Probleme sind selten in erster Linie die Leidtragenden der Konsequenzen. Daher müssen wir diese gesellschaftliche, aber auch globale Ungleichverteilung von klimawandelbedingten Belastungen stärker ins Bewusstsein rücken”.
Judith Meyer-Kahrs
Judith Meyer-Kahrs ist Diplom-Ingenieurin und arbeitet seit 2005 als Referentin in der Infostelle Klimagerechtigkeit des Zentrums für Mission und Ökumene der Nordkirche (ZMÖ). Sie berät weltweit Partnerorganisationen zur Entwicklung von Klimaschutzprojekten, setzt das hausinterne Umweltmanagement um, entwickelt Leitlinien zum nachhaltigen Einkauf und begleitet Kirchengemeinden auf ihrem Weg zur ÖkoFairen Gemeinde. Außerdem vertritt Sie das ZMÖ in bundesweiten Netzwerken wie der Klima-Kollekte gGmbH und dem Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit. Klimagerechtigkeit heißt für sie: “Verantwortung übernehmen, Position beziehen und sich politisch einmischen, damit diese Welt ein lebenswerter Ort für alle ist.”
Marianus von Hörsten
Marianus von Hörsten ist der Betreiber von zwei Restaurants in Hamburg und er hat mehrere Auszeichnungen, z.B. als Gewinner des “Next Chef Award by Johann Lafer 2018 Hamburg”. Für ihn führt natürlich kein Weg an biologischer Landwirtschaft, sozialen Arbeitsbedingungen und vor allem an einer permanenten Weiterentwicklung vorbei. Sein Ziel ist es zu zeigen, dass es möglich ist, Gastronomie nachhaltig zu führen. Für ihn bedeutet Klimagerechtigkeit: “Unser Handeln so bewusst zu gestalten, dass durch unseren Konsum in jeder Hinsicht, Mitmenschen auf dem Planeten keine Nachteile in ökonomischen, ökologischen sowie sozialen Aspekten erfahren”.
Andrea Gerhard, Moderation
Andrea Gerhard ist Schauspielerin, Moderatorin, Podcasterin & Green Consultant für Film & TV und außerdem Botschafterin für unsere Kampagne “Hamburg, mach dich Fair!” der Fair Trade Stadt Hamburg. Für Andrea bedeutet Klimagerechtigkeit, dass “…alle Menschen, Unternehmen & Akteure ihre Verantwortung übernehmen. Das gelingt aber nur, wenn wir es schaffen, die Herausforderungen verständlich zu formulieren”. Außerdem findet sie es sehr wichtig, dass wir alle den Fokus auch auf das Positive legen. “Lasst uns gemeinsam mehr über das Sprechen, was wir erhalten, wenn wir zukunftsfähig handeln”.