The Future is Feminist
Anregender Filmabend mit Gespräch am 25. April im eeden
Im Rahmen unser Dialogreihe „Zukunft fairhandeln & neu denken“ haben wir uns mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit in Wertschöpfungsketten auseinandergesetzt. In Zeiten von multiplen Krisen stehen Produzent:innen vor vielen Herausforderungen. Mit der Doku „Farmers“ und im Gespräch mit Aileen Puhlmann vom Lemonaid & ChariTea e.V. haben wir gehört und gemeinsam diskutiert, welchen Herausforderungen insbesondere Frauen in der Lebensmittelproduktion gegenüberstehen.
Eingeleitet in die Veranstaltung hat unserer Kampagnen – Botschafterin Kübra Gümüşay. Einprägsam machte sie deutlich, dass wir respektvoller mit dem Wissen der Menschen, besonders mit dem Wissen der Frauen im Globalen Süden, umgehen sollten, ja sogar müssen.
Gemeinsam haben wir dann den Teil der Doku „Farmers“ über die Kaffeebäuerin Caroline Rono aus Kenia geschaut. Hier konnten wir einen Eindruck darüber bekommen, welchen Herausforderungen Caronline Rono gegenübersteht und wie sich die Corona Pandemie und die Klimakrise auf ihren Alltag auswirken.
Im anschließenden Gespräch mit Aileen Puhlmann wurde schnell klar: Wir müssen unterscheiden zwischen Geschlechtergerechtigkeit und Frauenempowerment. Für ein geschlechtergerechtes, zukunftsfähiges Wirtschaften muss es das Ziel sein, konsequent und systemisch Frauen einzubinden, um so eine ganzheitliche Teilhabe zu ermöglichen. Kurzfristig können Projekte zur Stärkung der Frauen beitragen, jedoch verändern sie nicht die strukturellen Probleme bzw. Herausforderungen vor Ort. Dies bedeutet, dass es auf der einen Seite gute Vorzeigeprojekte gibt, die eine kurzfristige Teilhabe ermöglichen, aber langfristig keine systemische Wirkung haben. Daher muss auf der anderen Seite ein Umdenken stattfinden. Aileen Puhlmann hat dazu konkrete Vorschläge: ” Wir brauchen mehr Augenhöhe statt Abhängigkeit. Ebenso wichtig ist die Steigerung der Wertschöpfung in den Ländern des Globalen Südens“.
Deutlich wird, dass mehr Verständnis für die jeweils andere Perspektive geschaffen werden muss. Dazu gehört auch, dass wir bereit sein müssen, echte Partner:innenschaften auf Augenhöhe entstehen zu lassen. Außerdem muss mit den Widersprüchen und Herausforderungen des kapitalistischen Systems umgegangen werden. Der Faire Handel ist Teil davon und kann sich nicht frei machen von Abhängigkeiten, jedoch war und ist er ein sehr guter Baustein hin zu einer nachhaltigen, transparenten und direkter Lieferkette. Daran halten wir fest und werden verstärkt versuchen, systemisch prekäre Zustände zu verbessern.