Foto: ActionAid Uganda

Hamburger Kaffee mit bitterem Nachgeschmack
Vertreibung für Kaffeeanbau in Uganda – was könnte ein Lieferkettengesetz bewirken?

Film- und Diskussionsabend mit Getrud Falk (FIAN), Donnerstag, 1. Oktober 2020, 19 Uhr

Wo: Seminarraum im Gängeviertel, 4. Stock der Fabrique, Valentinskamp 34a, Haltestelle: U2 Gänsemarkt
Moderation: Thomas Dürmeier (Goliathwatch)

Landraub und Vertreibung für den Kaffeeanbau: Es ist ein Fall, der auch in Deutschland für Aufsehen gesorgt hat: 4000 Menschen wurden im Jahr 2001 im Bezirk Mubende in Uganda vertrieben, ihre Häuser, Felder, Tiere und Nahrungsmittelvorräte wurden zerstört, geplündert oder verbrannt. Der Grund: die ugandische Regierung hatte mit einem Tochterunternehmen der Hamburger Neumann Kaffee-Gruppe – eines der führenden Kaffee-Handelsunternehmen der Welt – einen Pachtvertrag abgeschlossen und ihm damit die Nutzung von ca. 2500 Hektar Land für den Kaffeeanbau zugesichert. Bis heute wurden die Vertriebenen nicht entschädigt. Nach der Klage der Vertriebenen wurde das Gerichtsverfahren über viele Jahre hinweg verschleppt.

Welche Verantwortung trägt die Hamburger Neumann Kaffee-Gruppe in diesem Vertreibungsfall? Welche Anforderungen sollten an das Unternehmen im Hinblick auf menschenrechtliche Sorgfaltspflichten gestellt werden? Inwiefern könnte ein Lieferkettengesetz helfen, um zukünftig Menschenrechtsverletzungen in globalen Lieferketten einzudämmen oder den Opfern von Menschenrechtsverletzungen Zugang zu Entschädigung zu ermöglichen?
Diese Fragen beleuchten wir mit unserem Themenabend.

Zu Beginn zeigen wir den Film „Bitterer Kaffee: Uganda – Bauern kämpfen um ihr Land“, der den Vertreibungsfall in Uganda dokumentiert. Im Anschluss steht Gertrud Falk, Referentin der Menschenrechtsorganisation FIAN, die die Vertriebenen über viele Jahre hinweg unterstützt, für Fragen und Diskussion zur Verfügung.

Um Corona-bedingte Vorkehrungen treffen zu können bitten wir um Anmeldung bis zum 29. September 2020 per E-Mail an: anmeldung@agrarkoordination.de